Während der Schwangerschaft spielt eine ausgewogene Ernährung eine zentrale Rolle für die Gesundheit von Mutter und Kind. Dabei ist es besonders wichtig, auch auf eine ausreichende Versorgung mit Salz zu achten. Entgegen früher weit verbreiteter Annahmen, dass Schwangere ihren Salzverzehr reduzieren sollten, wird heute zu einer ausgewogenen Aufnahme von Salz geraten.
Die Bedeutung von Salz in der Schwangerschaft
Salz ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, da es den Flüssigkeitshaushalt im Körper reguliert und an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Insbesondere in der Schwangerschaft, in der der Körper der Frau mehr Flüssigkeit und Blut produziert, ist Salz notwendig, um diese Prozesse zu unterstützen. Eine unzureichende Salzaufnahme könnte den natürlichen Ausgleich des Wasserhaushalts beeinträchtigen und negative Auswirkungen auf den Blutdruck und die allgemeine Gesundheit haben.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) teilt diese Einschätzung und empfiehlt Schwangeren eine ausgewogene Ernährung, die auch ausreichend Salz beinhaltet. Diese Empfehlung umfasst eine ballaststoff- und vitaminreiche Kost sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den erhöhten Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf während der Schwangerschaft zu decken.
Salz und EPH-Gestose (Präeklampsie)
Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Zusammenhang zwischen Salz und der sogenannten EPH-Gestose, besser bekannt als Präeklampsie oder „Schwangerschaftsvergiftung“. Diese ernste Komplikation der Schwangerschaft geht mit Symptomen wie Bluthochdruck, Ödemen (Wassereinlagerungen) und der Ausscheidung von Eiweiß über den Urin einher. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie in schweren Fällen zu Krampfanfällen bei der Mutter führen.
Lange Zeit wurde Schwangeren mit Präeklampsie empfohlen, ihren Salzverzehr drastisch zu reduzieren, da man glaubte, dies würde die Symptome lindern. Neue Erkenntnisse und die Erfahrungen der Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen e.V. zeigen jedoch, dass eine salzarme Ernährung bei diesem Krankheitsbild kontraproduktiv sein kann. In einigen Fällen hat sich gezeigt, dass die Zusatzgabe von Salz die Symptome sogar verbessert und den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst.
Diese Beobachtungen stellen frühere Empfehlungen in Frage und erfordern eine weiterführende wissenschaftliche Untersuchung. Dennoch gilt heute die Empfehlung, dass Schwangere – auch jene, die von Präeklampsie betroffen sind – nicht auf Salz verzichten sollten, sondern ihren Salzkonsum im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sicherstellen.
Fazit: Salz ist essenziell in der Schwangerschaft
Eine salzarme Ernährung während der Schwangerschaft ist nicht empfehlenswert. Schwangere sollten darauf achten, genügend Salz in ihrer täglichen Ernährung aufzunehmen, um ihren Körper und die Entwicklung des Kindes optimal zu unterstützen. Insbesondere bei Komplikationen wie der EPH-Gestose kann eine zusätzliche Salzgabe sogar hilfreich sein. Dies unterstreicht die Bedeutung einer individuellen Betreuung und Ernährungsberatung während der Schwangerschaft.